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Susan Meiselas Fotografie im Kunst Haus Wien

Verantwortlicher Autor: Schura Euller Cook Wien, 18.09.2021, 16:31 Uhr
Kommentar: +++ Kunst, Kultur und Musik +++ Bericht 8781x gelesen

Wien [ENA] Das Kunst Haus Wien im Hundertwasserhaus zeigt vom 16.09.21 bis 13.02.22 Susan Meiselas Fotografie-Ausstellung "Mediations". Dabei handelt es sich auch um einen kühlen, schwarzweißen Blick auf das Leben in Massachusette. Ein schönes Stück New York Geschichte mit seinen Menschen hält Meiselas mit ihrer Kamera fest. Sie fokussiert meistens auf junge Mädchen, die sich gerade ihrer Weiblichkeit bewusst werden.

Bilder, die der Alltag malt, Mädchen am Manhattan Beach, rauchend und auf das Leben wartend. Schon ahmen sie die großen Mädchen nach, probieren Lippenstift, Plateauschuhe und enge Tops, die im kindlichen Körper schon die Frau erahnen lässt. Der Manhattan Beach als lässige Wohlfühloase und die Baxter Street als Girltreffpunkt. In den Gesichtern der jungen Mädchen viele Fragen und noch keine Antworten, Zweifel und Sehnsüchte. Die Fotografin begleitet einige Mädchen durch ihr Leben, wie Carol, die sie auch bei der Erstkommunion im Little Italy, N.Y. 1978 filmt. In der Fotoserie "Carnival Strippers" geht es um Strip Tease als beklemmend, eindrucksvolle Inszenierung junger Frauen, wie in den Fotostrecken Pattys Show Turnbridge Vermont 1974.

In einem fast grausames Zusammenspiel von Exhibitionismus und Voyeurismus bieten sich nackte Frauenkörper den hungrigen Blicken der Männer dar und ein hässliches Faszinosum von Zwang, Lust und Geld lässt das Bildmotiv in schwarzweiß erstarren. Trotzdem verfällt Susan Meiselas "Bildhunger" auch manchmal einer gewissen Lust an stereotyper, klischeehaften Bildsprache, die sich immer wieder nur an Themen wie Sex, Gewalt oder Krieg abarbeitet. Die amerikanische Fotografin hat in ihrem "Archive of Abuse" immer wieder geschundene und verstümmelte Körper, Guerillas oder Kindersoldaten nicht nur in schwarzweiß, sondern auch in Farbe und Video als künstlerisches Medium gewählt und damit tief und beklemmend die Verwerfungen unserer Zeit dokumentiert.

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