Freitag, 19.04.2024 17:45 Uhr

VDP-Bericht zur Lage der Prädikatsweingüter

Verantwortlicher Autor: Karl J. Pfaff Mainz, 04.07.2021, 20:43 Uhr
Nachricht/Bericht: +++ Kunst, Kultur und Musik +++ Bericht 7233x gelesen

Mainz [ENA] Das Wirtschaftsjahr 2020 hat die Flexibilität der 200 VDP.Prädikatsweingüter Deutschlands auf die Probe gestellt. Doch wer aufgeschlossen war, sich den der Pandemie geschuldeten Veränderungen zu stellen, kann allen negativen Prognosen zum Trotz auf ein ordentliches Jahr zurückblicken. Weingüter, die ihren Fokus auf blockierte Vertriebswege (Export/Resto) gerichtet hatten, sind in einer angespannten Situation.

Weggefallene Vertriebswege, fast auf Null zurückgefahrene Präsentationsmöglichkeiten, geschlossene Restaurants und geändertes Konsumverhalten forderten Kreativität und Flexibilität von den Weingütern. Und noch immer gestaltet sich die Verkostung des gerade auf den Markt gebrachten neuen Jahrgangs 2020 für Fachpublikum und Weinjournalisten schwierig. Normalerweise kann sich die Weinbranche auf der VDP.Weinbörse, der weltgrößten Fachmesse für deutsche Spitzenweine, Ende April ein umfassendes Bild zum Jahrgang der VDP.Prädikatsweingüter machen. Auch in diesem Jahr musste die sogar auf Juli verschobene VDP.Weinbörse letztendlich abgesagt werden.

In einer Zeit, die von einer starken Ungewissheit geprägt war, wurden die VDP.Winzerinnen und Winzer mit sonnigem Herbstwetter und kerngesunden, aromatischen Trauben entschädigt. „Bemerkenswerte Spannung, Eleganz und Finesse, gepaart mit feiner Frucht: Ein Jahr, das begeistert. Es ist das dritte Jahr in Folge, in dem wir wunderschöneTrauben ernten konnten. Mineralischer und straffer als 2018, dabei aber etwas runder und kraftvoller als 2019." VDP.Präsident Steffen Christmann, VDP.Weingut Christmann : „Ein nahezu perfekter Jahrgang, kerngesund, mit eher geringen, aber angemessenen Erträgen. Glasklar, mineralisch und charakterstark!“so Robert Haller, VDP.Weingut Bürgerspital zum hl.Geist.

Die aktuellen Wirtschaftsdaten der VDP.Weingüter werden im Frühjahr abgefragt und daraus Durchschnittswerte bzw. Hochrechnungen gebildet. Nach nun mehr als einem Jahr Covid-19 wurden im Zuge der Abfrage auch Auswirkungen der Pandemie ermittelt. So gaben über die Hälfte der VDP.Winzerinnen und Winzer an, im vergangenen Jahr einen Online-Shop auf ihrer Website eingerichtet zu haben. Auch in der stärkeren Kommunikation der Weingüter zeigen sich die Auswirkungen der vergangenen Monate: 60% der VDP.Weingüter investierten mehr Zeit und Personal in ihren Social-Media Auftritt, genauso wie in neue digitale Veranstaltungsformate wie z.B. Online-Master Classes und digitale Weinproben.

32% der VDP.Rebfläche werden ökologisch bewirtschaftet. Weitere 29 Prozent der Rebfläche wurden im vergangenen Jahr nachhaltig bewirtschaftet, das heißt gut 17 Prozent der VDP.Prädikatsweingüter haben ein entsprechendes Zertifikat. Dieser Anteil wird mit der jüngst von der VDP.Mitgliederversammlung beschlossenen Agenda 2025 bis zum Jahr2025 auf 100 Prozent steigen. 83% der VDP.Weine wurden im Inland verkauft. Dabei macht der Verkauf an Endverbraucher mit insgesamt 48% nahezu die Hälfte des Gesamtverkaufs aus. 36% davon wurden im vergangenen Jahr ab Hofverkauft –trotz des teilweise eingebrochenen Weintourismus im Frühjahr. Damit sind im Vergleich zum Vorjahr diesbezüglich glücklicherweise kaum Einbrüche zu verzeichnen.

Für den Artikel ist der Verfasser verantwortlich, dem auch das Urheberrecht obliegt. Redaktionelle Inhalte von European-News-Agency können auf anderen Webseiten zitiert werden, wenn das Zitat maximal 5% des Gesamt-Textes ausmacht, als solches gekennzeichnet ist und die Quelle benannt (verlinkt) wird.
Zurück zur Übersicht
Info.