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Neues Zeitalter im Wien Tourismus?

Verantwortlicher Autor: Schura Euller Cook Wien, 03.01.2020, 22:46 Uhr
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Wien [ENA] Bei einer Pressekonferenz in Wien im Herbst 2019 haben Bürgermeister Michael Ludwig und Tourismusdirektor Norbert Kettner ein neues Zeitalter im Tourismus eingeläutet mit dem wohlklingenden Namen "Visitor Economy Strategie 2025". Überhaupt gibt es in der Broschüre viele vielversprechende Anglizismen unter denen man sich zwar noch nicht viel vorstellen kann, die aber irgendwie "modern" klingen.

Da gibt es das "Place Making und Place Marketing", die "Meeting Destination" und natürlich die "Smart Solutions". Zur "Business Addes Value" gesellt sich die "City Added Value" und unsere Werte sind "Premium, Cosmopolitan und Digital." Die Visionen für die Zukunft sind "Quality of Life, of Place and of Experience" Ausserdem gibt es ein zukunftsweisendes Destinationsmanagement. Nicht zu vergessen der Begriff "Digitaler Humanismus". Natürlich geht es um Tourismus und da ist die Weltsprache Englisch durchaus am Platz. Und trotzdem darf nicht vergessen werden, dass Wien eine Stadt mit wachsender Bevölkerung ist, noch dazu eine Asyl-und Einwanderungsstadt, sodass ein zunehmender Druck auf die Wohnqualität, Infrastruktur und Sicherheit entsteht.

Der zunehmende Massentourismus, der natürlich nur die rosigen Seiten von Wien wahrnehmen möchte, ist zwar eine ökonomische Bereicherung, finanziert damit aber auch die Massengesellschaft und damit auch die unansehnlichen Wohnbauten, die sich jetzt schon fast endlos in die Peripherie hineinfressen. Wien wächst, aber nicht elegant, nicht ästhetisch und nicht gemütlich, sondern eher trostlos und dem Primat der technischen Machbarkeit ausgeliefert. Hatte Wien 1990 jährlich 7,5 Millionen Gästenächtigungen, so sind es 2018 bereits 16,5 und 2020 erwartet man 18 Millionen und 1 Milliarde Euro Nächtigungsumsatz. Der Weg von der Quantität zur Qualität ist sicherlich ein schwieriger, aber die Neue Tourismusstrategie ist ein mutiger Schritt dahin.

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