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Das verstummende Radio: der Abschied vom UKW-Radio

Verantwortlicher Autor: Gerd Kaap Leipzig/Berln, 19.09.2024, 11:12 Uhr
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Rauschen
Rauschen  Bild: Canva; Design: John M.

Leipzig/Berln [ENA] In einer Zeit, in der technologischer Fortschritt oft als unaufhaltsam gilt, steht Deutschland vor einer folgenschweren Entscheidung: dem möglichen Ende des UKW-Rundfunks. Gleichwohl die Digitalisierung in viele Sphären unseres Lebens Einzug gehalten hat, wirft die Abschaltung Fragen auf.

Die vertraute Stimme verstummt Für Millionen Deutsche (86 % der Haushalte) ist das UKW-Radio nicht nur ein Gerät – es ist ein treuer Begleiter durch den Alltag. Vom morgendlichen Wecken bis zur abendlichen Entspannung bietet es Information, Unterhaltung und ein Gefühl von Verbundenheit. Die Mehrheit der Bevölkerung verlässt sich auf UKW-Empfänger, sei es zu Hause, im Auto oder als batteriebetriebenes Notfallgerät. Im Vergleich dazu verfügt nur jeder dritte Haushalt über einen Digitalempfänger.

DVB-T: Fortschritt mit Hindernissen Der geplante Umstieg auf DVB-T (Digital Video Broadcasting – Terrestrial) verspricht zwar eine bessere Tonqualität und ein breiteres Programmangebot, bringt daneben jedoch erhebliche Herausforderungen mit sich: Geringe Verbreitung: DVB-T-Geräte sind in deutschen Haushalten weiterhin die Ausnahme. Ein abrupter Wechsel würde viele Menschen vom Rundfunk abschneiden. Kosten: Die Anschaffung neuer Empfangsgeräte bedeutet für viele Bürger eine finanzielle Belastung. Energieverbrauch: DVB-T-Empfänger benötigen im Normalfall mehr Strom im Gegensatz zu ihren UKW-Pendants, was der Energieeffizienz entgegensteht. Reichweite: In ländlichen Gebieten wird die Signalqualität von DVB-T deutlich schlechter sein.

DVB-T: Fortschritt mit Hindernissen Der geplante Umstieg auf DVB-T (Digital Video Broadcasting – Terrestrial) verspricht zwar eine bessere Tonqualität und ein breiteres Programmangebot, bringt daneben jedoch erhebliche Herausforderungen mit sich: Geringe Verbreitung: DVB-T-Geräte sind in deutschen Haushalten weiterhin die Ausnahme. Ein abrupter Wechsel würde viele Menschen vom Rundfunk abschneiden. Kosten: Die Anschaffung neuer Empfangsgeräte bedeutet für viele Bürger eine finanzielle Belastung. Energieverbrauch: DVB-T-Empfänger benötigen im Normalfall mehr Strom im Gegensatz zu ihren UKW-Pendants, was der Energieeffizienz entgegensteht. Reichweite: In ländlichen Gebieten wird die Signalqualität von DVB-T deutlich schlechter sein.

Warnung vor Gefahren: UKW als bewährter Lebensretter Eine nicht zu unterschätzende Rolle spielt der UKW-Rundfunk in Krisensituationen. Bei Naturkatastrophen, Großschadensereignissen oder anderen Notfällen bietet die UKW-Rundfunkversorgung eine zuverlässige Möglichkeit zur Warnung und Information der Bevölkerung. Robustheit: UKW-Radios funktionieren ebenso bei Stromausfällen und sind weniger störanfällig als digitale Systeme. Reichweite: UKW-Signale decken große Gebiete ab und dringen besser in Gebäude ein. Problemlose Bedienung: In Stresssituationen ist die reflexartige Nutzung von UKW-Geräten von Vorteil.

Ein Plädoyer für Besonnenheit Der Fortschritt lässt sich nicht aufhalten, doch darf er nicht auf Kosten der Sicherheit und Zugänglichkeit gehen. Statt einer überhasteten Abschaltung wäre ein sanfter Übergang ratsam: Parallelbetrieb von UKW und DVB-T über einen längeren Zeitraum. Gezielte Förderung und Subventionierung von DVB-T-Geräten. Umfassende Aufklärungskampagnen zur Vorbereitung der Bevölkerung. Sicherstellung einer flächendeckenden DVB-T-Versorgung vor der UKW-Abschaltung.

Ein Plädoyer für Besonnenheit Der Fortschritt lässt sich nicht aufhalten, doch darf er nicht auf Kosten der Sicherheit und Zugänglichkeit gehen. Statt einer überhasteten Abschaltung wäre ein sanfter Übergang ratsam: Parallelbetrieb von UKW und DVB-T über einen längeren Zeitraum. Gezielte Förderung und Subventionierung von DVB-T-Geräten. Umfassende Aufklärungskampagnen zur Vorbereitung der Bevölkerung. Sicherstellung einer flächendeckenden DVB-T-Versorgung vor der UKW-Abschaltung.

2017 schaltete man in Norwegen die UKW- Frequenzen ab, mit der Folge von durchaus vorhersehbaren Konsequenzen. Einzig ein kleiner Teil der Hörer wechselte zu dem DVB-T-Dienst. Die Mehrheit der Hörer wanderte in das Internet ab oder blieb gar ohne Radionutzung. Der Abschied vom UKW-Radio mag unvermeidlich sein, doch darf er niemals überstürzt vollzogen werden. Es geht um mehr als nur Technologie – es geht um den Zugang zu Information, um Sicherheit und um die Verbindung zur Welt, die für viele Menschen durch das vertraute Rauschen der UKW-Frequenzen hergestellt wird. Lassen Sie uns diesen Übergang mit Bedacht und Rücksicht auf alle Teile der Gesellschaft gestalten.

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